Texanischer Rauschopf

Die winzigen Blüten stehen in dichten Ähren.

Dasylirion texanum Scheele

Der Texanische Rauschopf ist eine Pflanze aus dem Süden Nordamerikas, die bei uns wohl nur bei Liebhabern von Kakteen und anderen Wüstengestalten bekannt ist. Wer einen Rauschopf in seiner Sammlung hat, wird ihn normalerweise im Gewächshaus kultivieren. Denn die Rauschopf-Arten stammen überwiegend aus Mexiko, und die meisten von ihnen sind für unser raues Klima nicht geeignet. Als Zimmerpflanze sind sie mit ihren fast 1 m langen und am Rand fies bestachelten Blättern auch nicht gerade zu empfehlen.

Die Gattung Dasylirion gehört in die Verwandtschaft der Mäusedorngewächse und umfasst etwa 17 Arten. Drei dieser Rauschopf-Arten kommen auch im Süden der USA vor. Sie wachsen in den Staaten Texas, New Mexico und Arizona in trockenen Gebirgen bis in Höhen von fast 2000 m. Diese Arten kann man in warmen Lagen Mitteleuropas an einer geschützten und vor allem im Winter trockenen Stelle im Freiland auspflanzen. Es gibt bisher allerdings kaum Erfahrungen mit der Winterhärte dieser Pflanzen. Der Texanische Rauschopf im Botanischen Garten der Universität Mainz wurde im Jahr 2001 gepflanzt. Im Winter wird ein kleines Regendach über der Pflanze montiert, um sie vor Nässe und der Gefahr von Fäulnis zu schützen.

Der ungewöhnlich milde Winter und der trockene, warme April haben vermutlich dazu geführt, dass der Texanische Rauschopf im Botanischen Garten nun zum ersten Mal einen etwa 2 m hohen Blütenstand gebildet hat. Die kleinen unscheinbaren Blüten werden sich in den nächsten Tagen öffnen. Anders als bei den Agaven wird der Rauschopf nach der Blüte aber nicht absterben.

Systematik: Mäusedorngewächse (Ruscaceae)

Heimat: Im Süden von Texas und im Norden Mexikos

Standort: Sukkulenten-Rabatte im Eingangsbereich zum Freiland

Text und Fotos: Dr. Ralf Omlor | 22.06.2007