Maniok

Wissenschaftlicher Name: Manihot esculenta Crantz
Pflanzenfamilie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
Heimat: Brasilien
Hauptanbaugebiete: Tropisches Afrika (Nigeria), Indonesien, Brasilien

Verwendung: Nach der Kartoffel ist Maniok (Cassava) die wichtigste stärkespeichernde Knollenpflanze und die sechstwichtigste Nahrungspflanze überhaupt. Für etwa 800 Millionen Menschen stellt sie die wichtigste Kohlenhydratquelle dar. Der Anbau der Pflanze ist denkbar einfach: blattlose, verholzte Stängelstücke in den Boden gesteckt wachsen sehr leicht an. Die Pflanzen benötigen allerdings viel Licht und tropisches, nicht zu trockenes Klima. Nach etwa einem Jahr werden die Pflanzen dann abgeschnitten und die Wurzelknollen ausgegraben. Die Blätter können als Gemüse oder Viehfutter genutzt werden. Maniok wird noch überwiegend von Kleinbauern in Handarbeit für den lokalen Verbrauch angebaut. Die Pflanze hat aber hohes Potenzial als Stärkelieferant für die Industrie und als Ausgangsstoff für Bioethanol.

Besonderheiten: Maniokpflanzen sind von Natur aus giftig, denn sie enthalten Stoffe, die bei Verletzung des Pflanzengewebes Blausäure freisetzen. Das ist eine sehr effektive Verteidigungsstrategie, denn Blausäure ist für alle Wirbeltiere extrem giftig. Ähnlich wie bei der Mandel gibt es beim Maniok „bittere“ Varietäten, die viel Blausäure freisetzen, und „süße“ Varietäten mit nur wenig Blausäure. Aus „bitteren“ Varietäten wird in einem mehrstufigen Prozess, bei dem das Gift ausgewaschen und abgebaut wird, vorwiegend Mehl (Farinha) hergestellt. Die bei uns im Handel erhältlichen Maniokknollen sind „süße“ Varietäten, die wie Kartoffeln zubereitet werden können.

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Text und Foto: © Botanischer Garten Mainz, 2012.