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KG Buchmarkt und Buchkultur vor 1800 (MA)

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Stephan Füssel
Kurzname: Buchmarkt vor 1800
Kurs-Nr.: 05.610.520
Kurstyp: Kleingruppe

Empfohlene Literatur

Literatur zur Einführung: Kaiser Maximilian I.: Theuerdank. Das Epos des letzten Ritters. Mit einer kulturhistorischen Einführung und Kommentaren zu den Holzschnitten von Stephan Füssel. Köln: Taschen 2018.

Inhalt


In der KKG „Buchmarkt vor 1800“ beschäftigen wir uns mit wichtigen Entwicklungen der Mediengeschichte von Gutenberg bis in die Aufklärung.
Im Jahr 2019 bietet sich ein besonderes Jubiläum an, der 500. Todestag von Kaiser Maximilian I., der als der erste „Medienkaiser“ der Neuzeit bezeichnet wird.

Die technischen Entwicklungen Gutenbergs aufgreifend, bediente er sich sowohl bei seinem politischen Handeln durch die Publikation von Flugblättern und Flugschriften, die er zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung vor Reichstagen und besonderen Ereignissen herausgab, er ist gleichzeitig auch der Erfinder der „psychologischen Kampfführung“, indem er gezielt Flugblätter mit Bogenschützen hinter die gegnerischen Linien schießen ließ und die dortige Bevölkerung gegen ihre Herrschaft aufstachelte, so bei einer jahrzehntelangen Belagerung von Venedig. Einzelne dieser bisher unbekannten Flugblätter wurden jüngst im Staatsarchiv in Triest wiederaufgefunden und zeigen, wie geschickt der Kaiser die neuen Möglichkeiten des Buchdrucks nutzte.

Darüber hinaus arbeitete er zeitlebens an seinem „Gedächtnus“ (der Erinnerungskultur) getreu dem schon aus der Antike stammenden Motto, dass die Taten der Herrscher nur dadurch einen andauernden Ruhm und Ehre erhalten, wenn sie durch Schriftsteller literarisch fixiert werden. So unterstützte er sowohl die lateinische als auch die deutschsprachige Dichtung, u. a. führte er die Auszeichnung eines Poeta doctus, eines gekrönten Dichters, ein.

Er setzte sich auch als einer der Ersten für Privilegien für Schriftsteller ein, indem er ihnen bzw. den Druckern und Verlegern für 10 Jahre ein Nachdruckverbot innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sicherte.

Er schuf mit seinem „Theuerdank“ ein Ritterepos, das seine eigene Brautfahrt zu Maria von Burgund literarisch überhöhte. Gleichzeitig lud er italienische Humanisten ein, an seinem Hof die humanistische Bildung mit ihrem Glauben an die allgemeine Bildungsfähigkeit der Menschen und die in der römischen Literatur fixierte innewohnende Weisheit zu stabilisieren, so ist er gleichzeitig einer der führenden Universitätsreformer, der 1502 die Universität Wien grundsätzlich modernisierte.

Aber nicht nur mit den Texten des Buchdrucks, sondern auch mit allen anderen Künstlern arbeitete er zusammen, so beschäftigte er in Nürnberg und Augsburg Albrecht Dürer, der in großformatigen Holzschnitten einen Triumphzug und eine Ehrenpforte schuf, die bis heute Meisterwerke der Drucktechnik sind. Ebenso gründete er die Hofkapelle in Wien und beschäftigte Skulpteure und Architekten, die in der Hofkirche in Innsbruck für ihn über Jahrzehnte ein Kenotaph, also ein leeres Grab, schufen, was die Geschichte der Habsburger und seiner eigener Ruhmestaten in übermächtiger Bildlichkeit darstellt.

Wir werden uns in der Übung besonders mit seinen typografischen, drucktechnischen, verlegerischen, publizistischen und literarischen Interessen beschäftigen und die Gelegenheit nutzen, bei einer mehrtägigen Exkursion nach Augsburg und Innsbruck die wichtigsten Ausstellungen des Jahres 2019 in Augenschein zu nehmen, so in Augsburg die Ausstellung im Maximilianeum, in Innsbruck die österreichische Jahresausstellung „Maximilian I. – Aufbruch in die Neuzeit“ in der Hofburg Innsbruck, wir besichtigen den Kenotaph in der Hofkirche, die Sonderausstellung im Maximilianeum am Goldenen Dachl und im Schloss Ambras in Innsbruck die Medienausstellung „Zu Lob und ewiger Gedächtnus

 
 

Zusätzliche Informationen

Die genauen Termine, auch der Exkursion, werden in der ersten Sitzung am 16. April besprochen; ebenso die Modalitäten der Anreise und der Übernachtung, die mit einem Zuschuss des Exkursionsetats des Faches unterstützt werden.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
16.04.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
23.04.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
30.04.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
07.05.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
14.05.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
21.05.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
28.05.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
04.06.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.06.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
18.06.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
25.06.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.07.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
09.07.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
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KG Buchmarkt und Buchkultur vor 1800 (MA)

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Stephan Füssel
Kurzname: Buchmarkt vor 1800
Kurs-Nr.: 05.610.520
Kurstyp: Kleingruppe

Empfohlene Literatur

Literatur zur Einführung: Kaiser Maximilian I.: Theuerdank. Das Epos des letzten Ritters. Mit einer kulturhistorischen Einführung und Kommentaren zu den Holzschnitten von Stephan Füssel. Köln: Taschen 2018.

Inhalt


In der KKG „Buchmarkt vor 1800“ beschäftigen wir uns mit wichtigen Entwicklungen der Mediengeschichte von Gutenberg bis in die Aufklärung.
Im Jahr 2019 bietet sich ein besonderes Jubiläum an, der 500. Todestag von Kaiser Maximilian I., der als der erste „Medienkaiser“ der Neuzeit bezeichnet wird.

Die technischen Entwicklungen Gutenbergs aufgreifend, bediente er sich sowohl bei seinem politischen Handeln durch die Publikation von Flugblättern und Flugschriften, die er zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung vor Reichstagen und besonderen Ereignissen herausgab, er ist gleichzeitig auch der Erfinder der „psychologischen Kampfführung“, indem er gezielt Flugblätter mit Bogenschützen hinter die gegnerischen Linien schießen ließ und die dortige Bevölkerung gegen ihre Herrschaft aufstachelte, so bei einer jahrzehntelangen Belagerung von Venedig. Einzelne dieser bisher unbekannten Flugblätter wurden jüngst im Staatsarchiv in Triest wiederaufgefunden und zeigen, wie geschickt der Kaiser die neuen Möglichkeiten des Buchdrucks nutzte.

Darüber hinaus arbeitete er zeitlebens an seinem „Gedächtnus“ (der Erinnerungskultur) getreu dem schon aus der Antike stammenden Motto, dass die Taten der Herrscher nur dadurch einen andauernden Ruhm und Ehre erhalten, wenn sie durch Schriftsteller literarisch fixiert werden. So unterstützte er sowohl die lateinische als auch die deutschsprachige Dichtung, u. a. führte er die Auszeichnung eines Poeta doctus, eines gekrönten Dichters, ein.

Er setzte sich auch als einer der Ersten für Privilegien für Schriftsteller ein, indem er ihnen bzw. den Druckern und Verlegern für 10 Jahre ein Nachdruckverbot innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sicherte.

Er schuf mit seinem „Theuerdank“ ein Ritterepos, das seine eigene Brautfahrt zu Maria von Burgund literarisch überhöhte. Gleichzeitig lud er italienische Humanisten ein, an seinem Hof die humanistische Bildung mit ihrem Glauben an die allgemeine Bildungsfähigkeit der Menschen und die in der römischen Literatur fixierte innewohnende Weisheit zu stabilisieren, so ist er gleichzeitig einer der führenden Universitätsreformer, der 1502 die Universität Wien grundsätzlich modernisierte.

Aber nicht nur mit den Texten des Buchdrucks, sondern auch mit allen anderen Künstlern arbeitete er zusammen, so beschäftigte er in Nürnberg und Augsburg Albrecht Dürer, der in großformatigen Holzschnitten einen Triumphzug und eine Ehrenpforte schuf, die bis heute Meisterwerke der Drucktechnik sind. Ebenso gründete er die Hofkapelle in Wien und beschäftigte Skulpteure und Architekten, die in der Hofkirche in Innsbruck für ihn über Jahrzehnte ein Kenotaph, also ein leeres Grab, schufen, was die Geschichte der Habsburger und seiner eigener Ruhmestaten in übermächtiger Bildlichkeit darstellt.

Wir werden uns in der Übung besonders mit seinen typografischen, drucktechnischen, verlegerischen, publizistischen und literarischen Interessen beschäftigen und die Gelegenheit nutzen, bei einer mehrtägigen Exkursion nach Augsburg und Innsbruck die wichtigsten Ausstellungen des Jahres 2019 in Augenschein zu nehmen, so in Augsburg die Ausstellung im Maximilianeum, in Innsbruck die österreichische Jahresausstellung „Maximilian I. – Aufbruch in die Neuzeit“ in der Hofburg Innsbruck, wir besichtigen den Kenotaph in der Hofkirche, die Sonderausstellung im Maximilianeum am Goldenen Dachl und im Schloss Ambras in Innsbruck die Medienausstellung „Zu Lob und ewiger Gedächtnus

 
 

Zusätzliche Informationen

Die genauen Termine, auch der Exkursion, werden in der ersten Sitzung am 16. April besprochen; ebenso die Modalitäten der Anreise und der Übernachtung, die mit einem Zuschuss des Exkursionsetats des Faches unterstützt werden.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
16.04.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
23.04.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
30.04.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
07.05.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
14.05.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
21.05.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
28.05.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
04.06.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.06.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
18.06.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
25.06.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.07.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
09.07.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
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KG Buchmarkt und Buchkultur vor 1800 (MA)

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Stephan Füssel
Kurzname: Buchmarkt vor 1800
Kurs-Nr.: 05.610.520
Kurstyp: Kleingruppe

Empfohlene Literatur

Literatur zur Einführung: Kaiser Maximilian I.: Theuerdank. Das Epos des letzten Ritters. Mit einer kulturhistorischen Einführung und Kommentaren zu den Holzschnitten von Stephan Füssel. Köln: Taschen 2018.

Inhalt


In der KKG „Buchmarkt vor 1800“ beschäftigen wir uns mit wichtigen Entwicklungen der Mediengeschichte von Gutenberg bis in die Aufklärung.
Im Jahr 2019 bietet sich ein besonderes Jubiläum an, der 500. Todestag von Kaiser Maximilian I., der als der erste „Medienkaiser“ der Neuzeit bezeichnet wird.

Die technischen Entwicklungen Gutenbergs aufgreifend, bediente er sich sowohl bei seinem politischen Handeln durch die Publikation von Flugblättern und Flugschriften, die er zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung vor Reichstagen und besonderen Ereignissen herausgab, er ist gleichzeitig auch der Erfinder der „psychologischen Kampfführung“, indem er gezielt Flugblätter mit Bogenschützen hinter die gegnerischen Linien schießen ließ und die dortige Bevölkerung gegen ihre Herrschaft aufstachelte, so bei einer jahrzehntelangen Belagerung von Venedig. Einzelne dieser bisher unbekannten Flugblätter wurden jüngst im Staatsarchiv in Triest wiederaufgefunden und zeigen, wie geschickt der Kaiser die neuen Möglichkeiten des Buchdrucks nutzte.

Darüber hinaus arbeitete er zeitlebens an seinem „Gedächtnus“ (der Erinnerungskultur) getreu dem schon aus der Antike stammenden Motto, dass die Taten der Herrscher nur dadurch einen andauernden Ruhm und Ehre erhalten, wenn sie durch Schriftsteller literarisch fixiert werden. So unterstützte er sowohl die lateinische als auch die deutschsprachige Dichtung, u. a. führte er die Auszeichnung eines Poeta doctus, eines gekrönten Dichters, ein.

Er setzte sich auch als einer der Ersten für Privilegien für Schriftsteller ein, indem er ihnen bzw. den Druckern und Verlegern für 10 Jahre ein Nachdruckverbot innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sicherte.

Er schuf mit seinem „Theuerdank“ ein Ritterepos, das seine eigene Brautfahrt zu Maria von Burgund literarisch überhöhte. Gleichzeitig lud er italienische Humanisten ein, an seinem Hof die humanistische Bildung mit ihrem Glauben an die allgemeine Bildungsfähigkeit der Menschen und die in der römischen Literatur fixierte innewohnende Weisheit zu stabilisieren, so ist er gleichzeitig einer der führenden Universitätsreformer, der 1502 die Universität Wien grundsätzlich modernisierte.

Aber nicht nur mit den Texten des Buchdrucks, sondern auch mit allen anderen Künstlern arbeitete er zusammen, so beschäftigte er in Nürnberg und Augsburg Albrecht Dürer, der in großformatigen Holzschnitten einen Triumphzug und eine Ehrenpforte schuf, die bis heute Meisterwerke der Drucktechnik sind. Ebenso gründete er die Hofkapelle in Wien und beschäftigte Skulpteure und Architekten, die in der Hofkirche in Innsbruck für ihn über Jahrzehnte ein Kenotaph, also ein leeres Grab, schufen, was die Geschichte der Habsburger und seiner eigener Ruhmestaten in übermächtiger Bildlichkeit darstellt.

Wir werden uns in der Übung besonders mit seinen typografischen, drucktechnischen, verlegerischen, publizistischen und literarischen Interessen beschäftigen und die Gelegenheit nutzen, bei einer mehrtägigen Exkursion nach Augsburg und Innsbruck die wichtigsten Ausstellungen des Jahres 2019 in Augenschein zu nehmen, so in Augsburg die Ausstellung im Maximilianeum, in Innsbruck die österreichische Jahresausstellung „Maximilian I. – Aufbruch in die Neuzeit“ in der Hofburg Innsbruck, wir besichtigen den Kenotaph in der Hofkirche, die Sonderausstellung im Maximilianeum am Goldenen Dachl und im Schloss Ambras in Innsbruck die Medienausstellung „Zu Lob und ewiger Gedächtnus

 
 

Zusätzliche Informationen

Die genauen Termine, auch der Exkursion, werden in der ersten Sitzung am 16. April besprochen; ebenso die Modalitäten der Anreise und der Übernachtung, die mit einem Zuschuss des Exkursionsetats des Faches unterstützt werden.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
16.04.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
23.04.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
30.04.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
07.05.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
14.05.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
21.05.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
28.05.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
04.06.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.06.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
18.06.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
25.06.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.07.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
09.07.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
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KG Buchmarkt und Buchkultur vor 1800 (MA)

Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Stephan Füssel
Kurzname: Buchmarkt vor 1800
Kurs-Nr.: 05.610.520
Kurstyp: Kleingruppe

Empfohlene Literatur

Literatur zur Einführung: Kaiser Maximilian I.: Theuerdank. Das Epos des letzten Ritters. Mit einer kulturhistorischen Einführung und Kommentaren zu den Holzschnitten von Stephan Füssel. Köln: Taschen 2018.

Inhalt


In der KKG „Buchmarkt vor 1800“ beschäftigen wir uns mit wichtigen Entwicklungen der Mediengeschichte von Gutenberg bis in die Aufklärung.
Im Jahr 2019 bietet sich ein besonderes Jubiläum an, der 500. Todestag von Kaiser Maximilian I., der als der erste „Medienkaiser“ der Neuzeit bezeichnet wird.

Die technischen Entwicklungen Gutenbergs aufgreifend, bediente er sich sowohl bei seinem politischen Handeln durch die Publikation von Flugblättern und Flugschriften, die er zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung vor Reichstagen und besonderen Ereignissen herausgab, er ist gleichzeitig auch der Erfinder der „psychologischen Kampfführung“, indem er gezielt Flugblätter mit Bogenschützen hinter die gegnerischen Linien schießen ließ und die dortige Bevölkerung gegen ihre Herrschaft aufstachelte, so bei einer jahrzehntelangen Belagerung von Venedig. Einzelne dieser bisher unbekannten Flugblätter wurden jüngst im Staatsarchiv in Triest wiederaufgefunden und zeigen, wie geschickt der Kaiser die neuen Möglichkeiten des Buchdrucks nutzte.

Darüber hinaus arbeitete er zeitlebens an seinem „Gedächtnus“ (der Erinnerungskultur) getreu dem schon aus der Antike stammenden Motto, dass die Taten der Herrscher nur dadurch einen andauernden Ruhm und Ehre erhalten, wenn sie durch Schriftsteller literarisch fixiert werden. So unterstützte er sowohl die lateinische als auch die deutschsprachige Dichtung, u. a. führte er die Auszeichnung eines Poeta doctus, eines gekrönten Dichters, ein.

Er setzte sich auch als einer der Ersten für Privilegien für Schriftsteller ein, indem er ihnen bzw. den Druckern und Verlegern für 10 Jahre ein Nachdruckverbot innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sicherte.

Er schuf mit seinem „Theuerdank“ ein Ritterepos, das seine eigene Brautfahrt zu Maria von Burgund literarisch überhöhte. Gleichzeitig lud er italienische Humanisten ein, an seinem Hof die humanistische Bildung mit ihrem Glauben an die allgemeine Bildungsfähigkeit der Menschen und die in der römischen Literatur fixierte innewohnende Weisheit zu stabilisieren, so ist er gleichzeitig einer der führenden Universitätsreformer, der 1502 die Universität Wien grundsätzlich modernisierte.

Aber nicht nur mit den Texten des Buchdrucks, sondern auch mit allen anderen Künstlern arbeitete er zusammen, so beschäftigte er in Nürnberg und Augsburg Albrecht Dürer, der in großformatigen Holzschnitten einen Triumphzug und eine Ehrenpforte schuf, die bis heute Meisterwerke der Drucktechnik sind. Ebenso gründete er die Hofkapelle in Wien und beschäftigte Skulpteure und Architekten, die in der Hofkirche in Innsbruck für ihn über Jahrzehnte ein Kenotaph, also ein leeres Grab, schufen, was die Geschichte der Habsburger und seiner eigener Ruhmestaten in übermächtiger Bildlichkeit darstellt.

Wir werden uns in der Übung besonders mit seinen typografischen, drucktechnischen, verlegerischen, publizistischen und literarischen Interessen beschäftigen und die Gelegenheit nutzen, bei einer mehrtägigen Exkursion nach Augsburg und Innsbruck die wichtigsten Ausstellungen des Jahres 2019 in Augenschein zu nehmen, so in Augsburg die Ausstellung im Maximilianeum, in Innsbruck die österreichische Jahresausstellung „Maximilian I. – Aufbruch in die Neuzeit“ in der Hofburg Innsbruck, wir besichtigen den Kenotaph in der Hofkirche, die Sonderausstellung im Maximilianeum am Goldenen Dachl und im Schloss Ambras in Innsbruck die Medienausstellung „Zu Lob und ewiger Gedächtnus

 
 

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Die genauen Termine, auch der Exkursion, werden in der ersten Sitzung am 16. April besprochen; ebenso die Modalitäten der Anreise und der Übernachtung, die mit einem Zuschuss des Exkursionsetats des Faches unterstützt werden.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
16.04.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
23.04.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
30.04.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
07.05.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
14.05.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
21.05.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
28.05.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
04.06.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.06.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
18.06.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
25.06.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.07.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude
09.07.2019 (Dienstag) 16:15 - 17:45 00 473 P13
1141 - Philosophisches Seminargebäude