Trier, Bistumsarchiv, Abt. 95 Nr. 64

Niederdeutsches Leben der Gefährten des heiligen Franziskus

Weitere Signaturen: Dombibliothek Ms. 64 - Papier - 183 Bl. - 21 x 14,5 cm - Dalheim - 1469 - mittelniederdeutsch

 

Schrift und Ausstattung

Rubriziert.

 

Geschichte der Handschrift

Nach Schreiberkolophon 147v im Jahr 1469 vom Dalheimer Leienbruder Theodoricus van Ruremunde für seinen Konvent geschrieben: "Ick, Theodericus, ein leyenbroder to Dalheim, de dit boeck gescreven heuet to troute den broderen alle, de et lesen of horen lesen, dat se willen den almechtigen got vor em biden myt eyner Ave Maria. Unde dit boeck ist van my Theodericus van Ruremunde ghescreuen unde gheyndet In dat iaer unses herren M CCCC hundert LXIX des sundages vor synte Martinus na myddaghe to dren vren." Eine weitere Angabe mit der Jahreszahl 123v. Auf der Innenseite des Vorderdeckels Besitzeintrag von Christoph Graf von Kesselstatt: "Ex libris Christophoris comitis de Kesselstatt, Decani Paderbornensis. Anno 1806." Von dessen Bruder Edmund 1822 der Dombibliothek geschenkt.

 

Grundlage der Beschreibung

Sauerland, Heinrich Volbert: Catalogus descriptivus Codicum Manuscriptorum Ecclesiae Cathedralis Treverensis, handschriftl., o.O. (Trier) 1890-1891, S. 93-93v.

Borchling, Conrad: Mittelniederdeutsche Handschriften in den Rheinlanden und in einigen anderen Sammlungen. Vierter Reisebericht (Nachrichten von der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, Philol.- hist. Klasse Beiheft 1913), Berlin 1913, S. 192-193 (Nr. 64).

 

Literatur

Jansen, Franz: Der Paderborner Domdechant Graf Christoph von Kesselstatt und seine Handschriftensammlung, in: Sankt Liborius, sein Dom und sein Bistum. Zum 1100jährigen Jubiläum der Reliquienübertragung im Auftrag des Metropolitankapitels hrsg. v. Paul Simon, Paderborn 1936, S. 355-368, hier 362.

Krämer, Sigrid: Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters (Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Ergänzungsband 1), 3 Teile, Teil 3 unter Beteiligung von Michael Bernhard, München 1989-1990, Teil 1, S. 160.

 

Online-Publikationen

http://www.handschriftencensus.de/18528 (Stand: Mai 2007)

 

Einband

Brauner Ledereinband über Holz; die einige Schließe verloren.

 

Inhalt

2r-147v Leben der ersten Gefährten des heiligen Franziskus, zusammengesetzt aus fünf Stücken:

2r-63v >Hijr sint de namen van sijnte Franciscus ghesellen, de ersten van van[!] em gheropen weren to dem orden vnd vort an beghunnen ein gestelick levent<; Anfang: De erste von em was Franciscus seluen van gode gheropen.

63v-69v Bruder Egidius Aussprüche; Anfang: Hijr beghynnen somyge nutte wordeken de broder Egidius plaech to seggen to sinen broderen: De genade godes vnde de dogeden sin rechte also ein leddere in den hemel.

69v-98r Der Spiegel der Vollkommenheit; Anfang: Hijr beghinnet eyn spiegel der vullenkomeheit daer de myner broder stat in beghunnen ist. Dyt werck is vergaddert ute somygen oelden legenden, de sijnte Franciscus gesellen in alrehande steden scriuen deden unde screuen. Sijnte Franciscus makede drij regelen.

98r-123v Wunder des hl. Franziskus und seiner Gefährten; Anfang: Hijr beghynnen somyge wonderlike wercke, de sijnte Franciscus vnde syne ersten ghesellen deden. In dem ersten ist to weten, dat sijnte Franciscus vnsen leuen heren Ihesum Cristum seer gehelijk.

123v-147v Lehren des heiligen Franziskus; Anfang: Hyr sint de namen van synte Franciscus ghe[sel]len, de ern van van[!] em gheropen weren to dem ordne vnd vort an beghunnen ein gestelick levent<.

148r-179r Bonaventura (zugeschrieben): Übungen, mittelniederdeutsch: >Hir beghinnen de vier oeffeninge der zielen, de gemaket heuet de edele lere Bonaventura<; Anfang: De apostel sunte Pauuel scrift to den von Ephesien ...

 

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