Abschluss der Kritischen Friedrich-Schlegel-Ausgabe

Das DFG-Projekt

Gegenstand des Projekts ist der Abschluss der „Kritischen Friedrich-Schlegel-Ausgabe“, die seit ihrer Begründung durch Ernst Behler 1958 als maßgebliche Textgrundlage eingeführt ist. 7 Bände (4 Bde. Korrespondenz 1802 - 1839; 2 Bd. Werke) der 35-bändigen Gesamtausgabe stehen noch aus. Nachdem der Hauptantragsteller vom Schöningh-Verlag mit der Herausgabe beauftragt worden ist, soll mit der Abschluss-Edition aufgrund zeitgemäßer Prinzipien der historisch-kritischen, kommentierten Brief-Ausgabe ein lange währendes Forschungsdesiderat erfüllt werden. Dabei bildet die epistemologische Kategorie der „Authentizität“ eine Maxime der Textkonstitution. Neben der Print-Ausgabe ist stufenweise ein Friedrich-Schlegel-Portal (Repertorium, Text/Kommentar, Faksimiles) zur freien Online-Vernetzung projektiert. Literarhistorisch rückt mit dem ‚Einzug‘ der Romantiker in Wien der Transfer deutsch-idealistischer Konzepte in den hybriden, empiristisch geprägten Kulturraum Österreich in das Zentrum. Ein innovativer Erklärungsansatz interkultureller Alterität soll dazu beitragen, die polar-konfessionelle Ausspielung einer Früh- vs. Spätromantik als obsoletes Bewertungsschema zu überwinden. Das Projekt verfolgt damit das Ziel, die Edition jenseits romantisch-nationaler Literaturgeschichtsschreibung in den Kontext einer kulturwissenschaftlich erweiterten, europäisch konzeptualisierten Literaturwissenschaft einzuschreiben.

Seit August 2012 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft das Projekt.

 

Friedrich Schlegel Digital

Das Projekt soll auf der Grundlage der abgeschlossenen Kritischen Friedrich-Schlegel-Ausgabe eine digitale  historisch-kritische Neuedition der Schriften Friedrich Schlegels und der Briefe von und an Friedrich und Dorothea Schlegel, langfristig auch der Schriften Dorothea Schlegels erstellen. Anders als die vorgängigen Bände der KFSA ist die Konzeption des konkreten Abschlussprojekts daher von vornherein zweigleisig angelegt, indem zusätzlich zum Printformat auch eine Online-Publikation angestrebt wird. Die neue digitale Schlegel-Ausgabe muss internationalen Maßstäben standhalten und den Benutzeranforderungen verschiedener Niveaus und Disziplinen gerecht werden. Dazu werden Texte und Kommentare schon während der Projektphase in das medienneutrale, print- wie weboffene XML-Format übertragen (Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Trier). Durch das Softwaresystem Forschungsnetzwerk und Datenbanksystem (FuD) werden Daten online verfügbar gemacht, wodurch das simultane Arbeiten in einer virtuellen Forschungsumgebung gewährleistet wird.