Erfahrungsbericht, Université de Bourgogne 2014/15, Dijon

Ich hatte wirklich eine tolle Zeit in Frankreich. Ich habe viele neue Leute kennengelernt mit denen ich auch weiterhin in Kontakt bleiben werde. Im Folgenden möchte ich nochmal auf einige Punkte meines Aufenthaltes näher eingehen.

  1. Vorbereitung

Bevor es nach Frankreich geht, gibt es in Deutschland noch einiges zu tun. Nachdem man einen Erasmusplatz erhalten hat, muss man sich auch nochmal an der Université de Bourgogne bewerben. Diese Bewerbung beinhaltet einen Ausdruck der Online-Bewerbung

(+ einem Passfoto), dem ausgefüllten Learning Agreement, einem Lebenslauf und Motivationsschreiben (auf französisch oder englisch) und dem ausgedruckten Antrag für die Reservierung eines Zimmers im Wohnheim ( sofern man eines möchte). Ich empfehle jedem anzukreuzen, dass man einen französischen Tutor haben möchte. Das ist ein französischer Student/in, der/die einem bei den ersten Schritten an der Universität usw. behilflich ist. Leider kann nicht jeder Erasmusstudent so einen Tutor bekommen. Ich hatte leider kein Glück gehabt, aber von anderen habe ich gehört, dass diese Tutoren eine super Unterstützung am Anfang waren.

  1. Ankunft

Ich hatte das Glück, dass meine Eltern mich mit dem Auto nach Dijon gefahren haben (ca. 5-6 Stunden Fahrt). Im Vorfeld habe ich auf einigen Internetseiten lange gesucht und letztlich auch eine Gastfamilie gefunden. Durch die Städtepartnerschaft und die Partnerschaft der beiden Universitäten gibt es einige Möglichkeiten eine Familie zu finden. Dabei behilflich ist auch das Dijonbüro, der Uni-Mainz. Nach Beginn des Semesters hatte ich ungefähr vier Wochen Zeit um mich an der Uni einzuschreiben. Folgende Dokumente habe ich dazu benötigt:

  • das ausgefüllte „Dossier d’Inscription Administative“ (bekommt man vorher von der Uni zugeschickt)
  • 2 Passfotos
  • eine Erasmus-Teilnahmebestätigung
  • eine Kopie des Studierendenausweises der Heimatuniversität
  • ein Nachweis der Krankenversicherung (ich habe die Vorder- und Rückseite meiner Krankenkassenkarte kopiert)

Als ich alle Unterlagen zusammen hatte musste ich in das Pôle AAFE (dieses Gebäude befindet sich direkt auf dem Campus) und bekam dann meinen Studierendenausweis, mit dem ich in der UB Bücher ausleihen und in der Mensa bezahlen konnte.

  1. Wohnen

Da ich wie bereits erwähnt bei einer Gastfamilie untergebracht war, kann ich leider zu den Wohnheimen nicht viel sagen. Die folgenden Informationen habe ich von anderen Studenten bekommen. Die Wohnheime, in denen in der Regel die ausländischen Studenten untergebracht werden, sind Mansart, Montmuzart und Beaune. Sie befinden sich alle auf dem Campus. Die Zimmer sind ungefähr 10m2 und sind ausgestattet mit einem Schreibtisch, Kleiderschrank, Regal, Waschbecken und einem Bett. Auf dem Flur befindet sich eine Gemeinschaftsküche (mit einer Spüle, Mikrowelle und mehreren Kochplatten) und mehreren Kühlschränken, die man sich mit anderen teilen muss. Kochgeschirr muss man sich selber mitbringen. In jeder Residenz gibt es die Möglichkeit W-LAN zu nutzen. Man muss sich nur in der Résidence Mansart registrieren lassen und dann bekommt man seinen Benutzernamen und sein Passwort.

Jeder Student hat in Frankreich den Anspruch auf Wohngeld. Das kann man beim CAF beantragen. Da die Bearbeitung unter Umständen mehrere Monate dauern kann, sollte man sich frühzeitig darum kümmern. Man benötigt unter anderem einen ausgedruckten Onlineantrag, internationale Geburtsurkunde, Lohnbescheid, etc. Zusätzlich benötigt man für die Beantragung ein französisches Bankkonto.

  1. Auswahl der Kurse

Ein weiterer Schritt ist die Auswahl seiner Kurse. Eine Übersicht findet man vor Beginn des Semesters auf der Homepage der Université de Bourgogne. Direkt am ersten Tag des Semesters gibt es eine Vorstellung der Professoren und ihrer Kurse. Der Fachkoordinator für das Fach Geschichte ist Monsieur Rauwel. Er hilft bei der Auswahl der Kurse und steht bei allen anderen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Von ihm bekommen die Erasmus-Studenten am ersten Tag ein Dokument, auf dem man seine Kurse eintragen muss. Dieses Dokument ist speziell für die dortige Uni bestimmt. Das zuständige Sekretariat befindet sich im 1.Stock des Gebäudes Droit et Lettre. Monsieur Thierry Fallet ist ebenfalls sehr freundlich und nimmt sich viel Zeit für die Anliegen der Studenten.

Das Kursangebot ist nicht so vielfältig wie in Mainz. Studenten besuchen nur Kurse, die ihrem Studienjahr entsprechen, also L1, L2 oder L3. Als Erasmus-Student hat man die Möglichkeit Kurse aus allen Bachelorjahren zu wählen. Ich hatte vornehmlich Kurse aus L1 und L2 gewählt. Der Ablauf der einzelnen Veranstaltungen ist schon sehr unterschiedlich im Vergleich zu Deutschland. Es gibt Vorlesungen (CM= cours magistral), in denen es vorkommen kann, dass der Professor über die gesamte Vorlesung aus seinem Skript vorliest. Power Point Präsentationen sind nur sehr selten, ebenso Fragen der Studenten. Die Seminare (TD= travaux dirigés) sind mit den Proseminaren vergleichbar. Die Art und Weise der Präsentationen von Referaten ist ein weiterer Unterscheidungspunkt. Häufig bereiten französische Studierende einen Fließtext vor, den sie dann einfach nur vorlesen.

  1. Sprachkurs

Falls man seine Französischkenntnisse ein bisschen auffrischen möchte, gibt es dazu die Möglichkeit am CIEF auf dem Campus. Es gibt verschiedene Angebote, von ganzen Semesterkursen bis zu Intensivkursen von zwei Wochen. Am Anfang findet ein Einstufungstest statt, der als Grundlage für das zu besuchende Niveau gilt. Ich habe selbst einen solchen Kurs besucht und kann es zu 100% empfehlen.

  1. Freizeitgestaltung

Dijon hat kulturell wirklich einiges zu bieten. Ich empfehle jedem sich eine Carte de culture zu kaufen. (sie kostet 5 Euro und kann im Maison de l’étudiant oder auch im Rathaus erworben werden). Mit ihr kann man ins Theater, auf ein Konzert oder auch in die Oper für nur 5,50 Euro gehen. Dijon ist wirklich eine sehr schöne Stadt mit einigen Sehenswürdigkeiten wie z.B. dem Palais de Ducs, viele alte Kirchen und Häuser, die man besichtigen kann. Langweilig wird es auf alle Fälle nicht.

Die Museen sind alle kostenlos in Dijon. Am bekanntesten ist sicherlich das Musée des Beaux Arts, welches wirklich einen Besuch wert ist.

  1. Fazit

Ich blicke sehr positiv auf meine Zeit in Dijon zurück. Zum einen ist die Stadt wirklich toll und man kann jeden Tag etwas Neues entdecken. Die Professoren an der Uni waren wirklich sehr nett und hilfsbereit. Ich kann jedem nur empfehlen nach Dijon zu kommen.

Falls ihr Fragen habt, könnt ihr mir jederzeit eine Mail schreiben:

benjaminpfannes@t-online.de

Benjamin Pfannes

Einige Impressionen von Dijon:

 

 

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