Normalität, Normalisierung und Enhancement in den Neurowissenschaften: Ethische, soziokulturelle und neuropsychiatrische Aspekte con Cognitive Enhancement
Gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung 2008-2011
Das Projekt bündelt Forschungsanstrengungen in Philosophie, Psychiatrie, Neurowissenschaften und Medizinethik mit Blick auf das sogenannte Cognitive Enhancement (CE). CE ist der Versuch, bestimmte Aspekte unserer kognitiven Leistungsfähigkeit wie Gedächtnis, Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Wachheit durch neue Medikamente zu verbessern und möglicherweise auch bei gesunden Personen dauerhaft zu optimieren.
Das wirft die die Frage auf, welcher Grad von Intelligenz und kognitiver Leistungsfähigkeit – und auch welches Ausmaß der Beeinträchtigung geistiger Fähigkeiten im Verlauf des natürlichen Alterungsprozesses – eigentlich als "normal" anzusehen sind, und zwar nicht nur in einem objektiven, statistischen Sinn, sondern eben auch in einem normativen, unsere Wertvorstellungen widerspiegelnden Sinn. Dabei geht es zunächst um Fragen der begrifflichen Abgrenzung (Was genau ist ein krankhafter Leistungsabfall, ab wann ist zum Beispiel eine beginnende altersbedingte Demenz behandlungsbedürftig? Was ist der Unterschied zwischen Therapie und kosmetischer Psychopharmakologie?), aber auch konkrete ethische Fragestellungen, die zum Beispiel die militärische Anwendung des CE, Probleme der Verteilungsgerechtigkeit oder allgemeine gesellschaftliche Konsequenzen betreffen.
Die Ergebnisse des Projekts werden zeitnah und kostenlos über das Neuroethik-Webportal zugänglich sein.
Teilprojekt A
Prof. Dr. Thomas Metzinger, Philosophisches Seminar, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Teilprojekt B
International Neuroethics: Enhancement, Drugs and Devices
Prof. Peter B. Reiner, VMD, PhD, National Core for Neuroethics, Department of Psychiatry & Brain Research Centre, University of British Columbia, Vancouver, Canada
Teilprojekt C
Cognitive Enhancement aus neuropsychiatrischer Perspektive
Prof. Dr. Klaus Lieb, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Teilprojekt D
Prof. Dr. Norbert W. Paul, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Johannes Gutenberg-Universität Mainz