Aktuelle Lehrveranstaltungen aller Lehrender des Philosophischen Seminars

(PS) Mentale Repräsentation und kognitive Architekturen. Eine (zweite) Einführung in die Philosophie des Geistes und der Kognitionswissenschaft

Dozent:innen: Dr. Wanja Wiese
Kurzname: (PS) Ment. Repr.
Kurs-Nr.: 05.127.999
Kurstyp: Proseminar

Voraussetzungen / Organisatorisches

Obwohl die meisten Seminartexte auf Deutsch (bzw. in deutscher Übersetzung) vorliegen, sind auch die Fähigkeit und Bereitschaft, englische Texte zu lesen, Voraussetzung für die Teilnahme. Ferner schließt die aktive Teilnahme am Seminar folgendes mit ein:

  1. Sie lesen für jede Sitzung die im Seminarplan angegebene Pflichtlektüre.
  2. Sie führen regelmäßig zusätzliche schriftliche Arbeitsaufträge durch (wie z.B. Thesenpapiere, Stundenprotokolle und schriftliche Stellungnahmen).

Weitere Details werden zur aktiven Teilnahme werden zu Beginn der Vorlesungszeit im Seminar bekannt gegeben. Die Prüfung erfolgt durch Referat mit Ausarbeitung oder Hausarbeit.

Empfohlene Literatur

Clark, A. (2001). Mindware. An Introduction to the Philosophy of Cognitive Science. New York & Oxford: Oxford University Press.

Inhalt

Wie kann man kognitive Fähigkeiten wie logisches Schließen, abstraktes Denken und rationale Entscheidungsfindung verstehen? In welchem Zusammenhang stehen diese Fähigkeiten zu Wahrnehmung und Handeln?

Klassischen Ansätzen in der Kognitionswissenschaft zufolge lassen sich kognitive Leistungen als Symbolverarbeitungsvorgänge beschreiben und erklären (Newell & Simon, 1976). Die Regeln, nach denen diese Symbole verknüpft und interpretiert werden, ähneln einer „Sprache des Geistes“ (Fodor, 1975). Unklar bleibt dabei, wie abstrakte Denkvorgänge mit Wahrnehmungsfähigkeiten (wie z.B. Gesichtserkennung) und motorischen Fähigkeiten (wie z.B. kontrolliertem Greifen) zusammenhängen.

Diese Frage gewinnt dadurch an Bedeutung, dass sich solche praktischen Fähigkeiten schwer mit klassischen Ansätzen nachbilden lassen. Stattdessen beweisen hier von der Neurobiologie inspirierte Modelle große Stärken (siehe z.B. McClelland et al., 1987, 1988; Eliasmith, 2013; Schmidhuber, 2015).

Anhand klassischer Texte werden wir unterschiedliche kognitionswissenschaftliche Ansätze kennen lernen und vergleichen. Besonderes Augenmerk werden wir auf die philosophische Frage legen, welche Arten von Repräsentation in unterschiedlichen Modellen verwendet werden und in welchem Zusammenhang sie zu mentalen Repräsentationen (Vorstellungen) und mentalen Zuständen wie Überzeugungen und Wünschen stehen.

Systematisch beschäftigt sich das Proseminar mit zentralen Problemen der Philosophie des Geistes (Leib-Seele-Problem und Intentionalität & Mentale Repräsentation). Historisch geht das Seminar auf kognitionswissenschaftliche und philosophische Entwicklungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein.

Wer aktiv am Seminar teilnimmt, gewinnt

-        einen Überblick über wichtige Probleme und Lösungsvorschläge der Philosophie des Geistes;

-        einen Überblick über theoretische Grundlagen der Kognitionswissenschaft;

-        einen Einblick in neuere Entwicklungen in der (Philosophie der) Kognitionswissenschaft.

Eliasmith, C. (2013). How to build a brain: A neural architecture for biological cognition. New York: Oxford University Press.

Fodor, J. A. (1975). The language of thought. Cambridge, MA: Harvard University Press.

McClelland, J. L., Rumelhart, D. E., & PDP Research Group. (1986). Parallel distributed processing. Explorations in the Microstructure of Cognition. Vol. 1: Foundations. Cambridge, MA: MIT Press.

McClelland, J. L., Rumelhart, D. E., & PDP Research Group. (1986). Parallel distributed processing. Volume 2: Psychological and biological models. Cambridge, MA: MIT Press.

Newell, A., & Simon, H. A. (1976). Computer science as empirical inquiry: Symbols and search. Communications of the ACM, 19(3), 113-126.

Schmidhuber, J. (2015). Deep learning in neural networks: An overview. Neural Networks, 61, 85-117.

Zusätzliche Informationen

Dieses Proseminar schließt inhaltlich an das Proseminar "Berechnung und Information" aus dem Wintersemester 2016/17 an, baut jedoch nicht darauf auf. Es wird kein Vorwissen aus der genannten Veranstaltung benötigt.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
18.04.2017 (Dienstag) 08:15 - 09:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
25.04.2017 (Dienstag) 08:15 - 09:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.05.2017 (Dienstag) 08:15 - 09:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
09.05.2017 (Dienstag) 08:15 - 09:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
16.05.2017 (Dienstag) 08:15 - 09:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
23.05.2017 (Dienstag) 08:15 - 09:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
30.05.2017 (Dienstag) 08:15 - 09:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
06.06.2017 (Dienstag) 08:15 - 09:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
13.06.2017 (Dienstag) 08:15 - 09:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
20.06.2017 (Dienstag) 08:15 - 09:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
27.06.2017 (Dienstag) 08:15 - 09:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
04.07.2017 (Dienstag) 08:15 - 09:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.07.2017 (Dienstag) 08:15 - 09:45 01 415 P102
1141 - Philosophisches Seminargebäude