Aktuelle Lehrveranstaltungen aller Lehrender des Philosophischen Seminars

(HS) Recht, Gerechtigkeit und Gewissen

Dozent:innen: PD Dr. Dr. Stefan Seit
Kurzname: (HS) Recht, Gewissen
Kurs-Nr.: 05.127.145
Kurstyp: Seminar

Empfohlene Literatur

Die behandelten Texte werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Laufe der Veranstaltung zugänglich gemacht.
 

Inhalt

Positives Recht – Recht, das der Gesetzgeber (das Parlament, in früheren Zeiten auch ein Monarch) setzt, das auf aktuelle Situationen Bezug nimmt und auch geändert werden kann, wenn sich die Verhältnisse ändern – muss sich an einem normativen Rahmen messen lassen, der nicht der Verfügung eines Gesetzgebers unterliegt und gleichsam überzeitliche Geltung beanspruchen kann (Naturrecht, "Gerechtigkeit" ...). Diese Idee, die etwa auch die Basis der Überzeugung bildet, es gebe ‚Menschenrechte‘, die nicht nur unveräußerlich sind, sondern zudem nicht erst verliehen werden müssen, sondern jedem Menschen bereits als Menschen zukommen, bildet nicht nur eine geradezu selbstverständliche Basis gegenwärtiger Debatten. Der Gedanke, der mindestens bis in die Spätantike zurückreicht, in der europäischen Geistesgeschichte aber eigentlich seit ihren historischen Anfängen präsent ist, wurde auch im vermeintlich ‚finsteren‘ Mittelalter nie ernsthaft in Frage gestellt; im Gegenteil: Dass Menschen, mögen sie hinsichtlich ihres sozialen und rechtlichen Status auch noch so ungleich sein, doch grundsätzlich gleich sind, wenn eine höhere ‚göttliche‘ Rechtsordnung in Anschlag gebracht wird, dass die Rechtssetzung niemals ‚absolut‘ ist, sondern kritisiert werden kann und soll, bestimmt die politische Theorie des lateinischen Mittelalters tiefgreifend. In den mittelalterlichen Diskussionen wurde deshalb nicht zuletzt auch die Theorie begründet, dass der Rekurs auf dieses überpositive Recht die Möglichkeit von (freien) Gewissensentscheidungen gegen "menschliche" Gesetze begründet.

Das stark quellenbezogene Hauptseminar geht diesen Zusammenhängen diachron nach. Philosophische Kernprobleme und -positionen werden aus ausgewählten Textauszügen heraus interpretierend entwickelt und entfaltet.
 

Zusätzliche Informationen

Im Studiengang Magister/Magistra theologiae kann diese Veranstaltung mit benoteter Studienleistung (Hausarbeit) als Seminar, ohne benotete Studienleistung (jedoch ggf. mit Übungsleistung) als Übung belegt werden. Bitte beachten Sie diese Unterscheidung bei der Lehrveranstaltungsanmeldung.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
20.04.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 451 P106
1141 - Philosophisches Seminargebäude
27.04.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 451 P106
1141 - Philosophisches Seminargebäude
04.05.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 451 P106
1141 - Philosophisches Seminargebäude
11.05.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 451 P106
1141 - Philosophisches Seminargebäude
18.05.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 451 P106
1141 - Philosophisches Seminargebäude
01.06.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 451 P106
1141 - Philosophisches Seminargebäude
08.06.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 451 P106
1141 - Philosophisches Seminargebäude
22.06.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 451 P106
1141 - Philosophisches Seminargebäude
29.06.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 451 P106
1141 - Philosophisches Seminargebäude
06.07.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 451 P106
1141 - Philosophisches Seminargebäude
13.07.2017 (Donnerstag) 16:15 - 17:45 01 451 P106
1141 - Philosophisches Seminargebäude