Forschungs- und Lehraktivitäten von Univ.-Prof. Dr. Klaus-Dieter Eichler

Leipziger Zeit 1971 – 2002

 

1971 – 1975 Studium der Philosophie an der Sektion für m.-l. Philosophie der Karl-Marx-Universität Leipzig. Ab dem dritten Studienjahr Spezialisierung auf dem Gebiet der Geschichte der Philosophie/Antike. Besuch zusätzlicher Lehrveranstaltungen in Altgriechisch (Prof. Ilse Becher), Latein,  Religionsgeschichte (Prof. Kurt Rudolph), Alte Geschichte (Prof. Rigobert Günther), Geschichte der Politischen Ökonomie (Prof. Günter Fabiunke), ab dem dritten Studienjahr regelmäßige Teilnahme an den Forschungsgruppensitzungen des Wissenschaftsbereichs Geschichte der Philosophie (unter der Leitung von Prof. Helmut Seidel), ab dem vierten Studienjahr selbstständige Durchführung der Seminare zur antiken Philosophie im Rahmen der obligatorischen Ausbildung der Philosophiestudenten (Schwerpunkte: Heraklit, Parmenides, Platons Politeia, Aristoteles’ Metaphysik und Politik).

Im Mai 1974 Teilnahme an einer Tagung anlässlich des 250. Geburtstages von Immanuel Kant zum Thema „Vom Anspruch der Vernunft“ (Leitung: Dr. Martina Thom) mit einem Referat zu „Marx’ Kritik der Kantschen Gottesbeweise in der Doktordissertation“ (unveröffentlicht).

1975 – 1978 Forschungsstudent an der Sektion m.-l. Philosophie der KMU (weitere Qualifizierung in Altgriechisch und Alte Geschichte), Durchführung von Seminaren zur antiken Philosophie für Studierende des Diplomstudiengangs m.-l. Philosophie

1977 Mitarbeit an der organisatorischen und inhaltlichen Vorbereitung der Internationalen Spinoza-Konferenz „Spinoza und der Rationalismus des 17. Jh.“ Referat zum Thema „Der Einfluss des Stoizismus auf die Affektenlehre Spinozas“ (unveröffentlicht).

1978 Fertigstellung und Verteidigung der Dissertation A zum Thema Die Herausbildung der frühen Platonischen Philosophie unter besonderer Berücksichtigung des Einflusses ökonomischer, sozialer und politischer Bedingungen (Gutachter: Prof. H. Seidel, Prof. G. Irrlitz, Prof. R. Günther).

1978 – 1982 befristeter wissenschaftlicher Assistent an der Sektion m.-l. Philosophie der KMU, Wissenschaftsbereich Geschichte der Philosophie, Seminare zur antiken Philosophie und zur Philosophie der Renaissance und Neuzeit (G. Bruno, B. Spinoza, G.W. Leibniz), Mitarbeiter am Projekt „Philosophiehistorische Lesematerialien“ (Chrestomathie), Einleitung in Platons Politeia.

1978 zusammen mit Helmut Seidel Herausgabe und Vorwort von Platons Symposion in der Dieterich’schen Verlagsbuchhandlung Leipzig.

1982 – 1985 unbefristeter wiss. Assistent an der Sektion m.-l. Philosophie der KMU (Wissenschaftsbereich Geschichte der Philosophie), Beginn eigenständiger Vorlesungen zur Geschichte der antiken Philosophie (60 St.).

Mai 1985 Teilnahme an der Konferenz „Die Stellung der Ökonomisch-philosophischen Manuskripte von Marx in der Genesis des Marxismus“ mit einem Vortrag, der nicht erschien.

1985 Teilnahme an der Bloch-Konferenz der Sektion m.-l. Philosophie (Artikel für die LVZ und die Universitätszeitung).

1985 Forschungsaufenthalt am Institut für Philosophie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. Vorträge und Publikationen in russischer Sprache, Beginn der Zusammenarbeit  mit T. Vasil’eva (teilweise Übersetzung ihres Buches Die Sprache der Philosophie ins Deutsche). Dazu gehört auch die Übersetzung des Sammelbandes Platon i ego epocha aus dem Russischen (zusammen mit Ruth Peukert) mit längerem Vorwort (darin ein 60 Seiten umfassender Beitrag von A. Losev, Der objektive Idealismus Platons und sein tragisches Schicksal). Der Band wurde 1989 kurzfristig aus dem Programm des Akademie-Verlages genommen.

1986 Beginn der Arbeit an einer Einleitung für eine vom Akademie-Verlag (Berlin) geplante Studienausgabe der Nikomachischen Ethik  (zusammen mit Manfred Lichtblau, Halle). Das Projekt wurde vom Verlag abgebrochen.

1986 Beteiligung an einem von der Deutschen Zeitschrift für Philosophie initiierten Projekt zum interkulturellen Philosophieren („Wie und warum entstand Philosophie in den verschiedenen Regionen der Welt?“).

1985 – 1989 wissenschaftlicher Oberassistent an der Sektion m.-l. Philosophie der KMU (Wissenschaftsbereich Geschichte der Philosophie). Vorlesungen und Seminare zur antiken Philosophie und der Philosophie der Neuzeit (Schwerpunkt Platon, Aristoteles, Rationalismus des 17. Jh.) für Studierende der Philosophie. Zusätzlich Vorlesungen und Seminare an der Theaterhochschule Leipzig und am Literaturinstitut Leipzig. Ab 1988 Seminare für antike Philosophie im wieder eingerichteten Diplomstudiengang Alte Geschichte an der KMU. Diskussion eines Kapitels aus der Habilitationsschrift zu Parmenides  im Bereich Alte Geschichte der KMU (mit Prof. R. Günther).

1987 Teilnahme an der Tagung des „wissenschaftlichen Nachwuchses“ auf dem Gebiet der Geschichte der Philosophie in Harzgerode (Vortrag: „Über verschiedene Konzeptionen der Erklärung der Entstehung der Philosophie in Griechenland“), inhaltliche und organisatorische Vorbereitung der zentralen DDR-Nachwuchskonferenz für Philosophiegeschichte zu Methoden der Philosophiegeschichtsschreibung 1988 in Leipzig (Hauptreferat), der dazugehörige stark überarbeitete Artikel konnte nicht erscheinen.

Mitarbeit am zentralen Forschungsprojekt des Wissenschaftsbereichs Geschichte der Philosophie  zum Thema „Vernunft und Erbe“ (zentrale DDR-Konferenz 1988 in Leipzig); Thema meines Arbeitsgebietes: „Die Geschichte der Darstellung antiker Philosophie in der DDR“, der Beitrag konnte nicht – wie ursprünglich geplant - im Plenum gehalten werden.

1987 Abschluss und Verteidigung der Dissertation B zum Thema: Die Genesis der antiken griechischen Philosophie – Probleme der Herausbildung frühgriechischer Rationalität (Gutachter: Prof. Helmut Seidel, Prof. Reimar Müller, Prof. Rigobert Günther). Dafür Leibniz-Preis der KMU.

1989 Berufung zum ordentlichen Dozenten für Geschichte der Philosophie (Antike und Neuzeit). Weiterführung der Vorlesung zur antiken Philosophie, jetzt auch Philosophie der Neuzeit (Lehrauftrag an der Theaterhochschule Leipzig zum Kurs in antiker Philosophie).

Februar 1989 Vortrag in einem Seminar für junge Philosophen aus der DDR zu methodologischen Fragen  der Philosophiegeschichtsschreibung.

Von 1989 bis 1991 zusammen mit Helmut Seidel und Martina Thom Forschungsprojekt zum Thema „Zum Verhältnis von Denk-, Tätigkeits- und Seins-Formen“, dazu Referat auf der Konferenz im Januar 1990 in Leipzig, Artikel dazu erschien im Heft 10/91 der DZfPh.

Von März 1990 bis zum Beginn der Abwicklung der Sektion m.-l. Philosophie im Dezember/Januar 1990/91 amtierender Leiter des Wissenschaftsbereichs „Geschichte der Philosophie/Antike und Neuzeit“.

Von Januar 1991 bis September 1992 vier befristete Arbeitsverträge am Institut für Philosophie i. G. an der Universität Leipzig. Mitarbeit am inhaltlichen und organisatorischen Neuaufbau des Philosophischen Instituts, tätig als Studienfachberater. Mehrmalige politische und fachliche Evaluation.

Ab 01.01.1993 bis Dezember 1995 wissenschaftlicher Oberassistent (C2) am neugegründeten Institut für Philosophie der Universität Leipzig. Lehrveranstaltungen zur antiken und neuzeitlichen Philosophie sowie zur Philosophie in der Moderne.

Anfang 1990 Gründung der „Leipziger Gesellschaft für Philosophie und Kultur“ (Vorsitzender von 1990 bis 1997). Mitherausgeber der 1990 gegründeten Zeitschrift für Kultur und Kritik.

Vgl. zur Gründung der „Leipziger Gesellschaft für Philosophie und Kultur“ den Bericht in der Süddeutschen Zeitung vom 27.03.1990. Zur Arbeit der Gesellschaft insgesamt siehe das Interview mit P. Caysa und K.-D. Eichler in: Initial, H. 4/1993. Bis Ende 1994 erschienen sechs Nummern der Zeitschrift Kultur und Kritik mit einer Auflage von je 1000 Exemplaren (dann eingestellt). Zur Charakterisierung des Inhalts der ersten Nummern von Kultur und Kritik vgl. die Rezension in der FAZ vom 27.09.1993.

 1990 Beginn der Arbeit am Projekt „Ernst Bloch in Leipzig“ (Projektleiter). Ergebnisform: „Hoffnung kann enttäuscht werden“ – Ernst Bloch in Leipzig. Dokumentiert und kommentiert von V. Caysa, P. Caysa, K.-D. Eichler und E. Uhl, Frankfurt am Main 1992 (über 10 nationale und internationale Rezensionen und Besprechungen).

 

Durchführung mehrerer Konferenzen und Arbeitstagungen im Rahmen der Leipziger Gesellschaft für Philosophie und Kultur und des Instituts für Philosophie (Auswahl):

Mai 1992 (mit Unterstützung des Kulturdezernats der Stadt Leipzig und in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift für Kommunikation & Ästhetik) Tagung zum Thema „Die Fremden, der Hass und Europa“ (unv. Vortrag).

Herbst 1992: Konferenz zum Thema „Die Ethik der Ästhetik“ (zus. mit dem Institut Français de Leipzig und der Französischen Botschaft)

Frühjahr 1993: Tagung zu Ernst Bloch in Leipzig (mit Gert Irrlitz).

Herbst 1993 Tagung in Bad Homburg zum Thema „Phänomenologische Forschung in der DDR“ (unterstützt von der Werner Reimers Stiftung)

1992 Mitglied im Vorbereitungskomitee der Internationalen Spinoza-Konferenz „Freiheit und Notwendigkeit“ (Oktober 1992 in Leipzig); Plenumsbeitrag (erschienen in DZfPh 40 (12), 1992, 1391–1402).

1993 zusammen mit Ulrich Johannes Schneider Gründung des Arbeitskreises für Geschichte der Philosophie (ungefähr 20 Veranstaltungen zu verschiedenen Themen der Philosophiegeschichte mit nationalen und internationalen Referenten in den Räumen der Buchhandlung Syndikat).

1994 (zus. mit Volker Caysa) Herausgabe einer Festschrift zum 65. Geburtstag von Helmut Seidel mit dem Titel Praxis – Vernunft – Gemeinschaft. Auf der Suche nach einer anderen Vernunft. Helmut Seidel zum 65. Geburtstag. Frankfurt/M. 1994.

1994 einwöchiger Studienaufenthalt an der Rossiskij Gosudarstvenyj Gumarnitarnyj Universet, Moskau, Vortrag auf einer Konferenz zum Thema „Nietzsche und der Historismus“. Im Frühsommer 1995 und Anfang 1996 fanden im Anschluss daran zwei Arbeitstagungen mit Philosophen der RGGU in Leipzig statt. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit werden dokumentiert in dem 1996 im Leipziger Universitätsverlag erschienenen Sammelband Russische Philosophie im 20. Jahrhundert mit einem Anhang: Die Philosophie in der DDR zwischen Bolschewisierung und deutscher Tradition (hrsg. von Klaus-Dieter Eichler und Ulrich Johannes Schneider).

1996 Beteiligung an der Debatte um den im Heft 1/1996 in der Deutschen Zeitschrift für Philosophie erschienen Aufsatz von Ulrich Johannes Schneider: Situation der Philosophie, Kultur der Philosophen. Über die neudeutsche Universitätsphilosophie mit dem Aufsatz Tabula rasa und Kontinuität. Anmerkungen zu einer Diskussion, erschienen in DZfPh 4/1996, 685–691.

Die vollständige Diskussion ist online einsehbar unter Peer Pasternack (Hg.): Eine nachholende Debatte. Der innerdeutsche Philosophenstreit 1996/97. Leipzig 1998.

September 1996 anlässlich des XVII. Deutschen Philosophiekongresses Fertigstellung und Präsentation einer Ausstellung zum Thema „Zur Alltagsgeschichte der Philosophie in Leipzig“ (zus. mit Ulrich Johannes Schneider). Die Ausstellung wurde in einer Projektseminargruppe erarbeitet, an der die Studierenden Constance und Thomas Casper, Alexandra Popp, Josephine Hoffmann und Ivan Wojnikov teilnahmen. In überarbeiteter Form erschien der Katalog der Ausstellung unter dem Titel: Zur Alltagsgeschichte der Philosophie in Leipzig im Leipziger Universitätsverlag 2004 (hrsg. von Klaus-Dieter Eichler und Ulrich Johannes Schneider).

Ab April 1996 unbefristete Lehrkraft für besondere Aufgaben (0,75) am Philosophischen Seminar der Universität Leipzig (Didaktik des Ethikunterrichts, Ethik und Lehrerweiterbildung, Studienfachberater für sämtliche Lehramtsstudiengänge und Weiterbildungskurse).

1996 Vorbereitung und Durchführung der Arbeitstagung Philosophiegeschichte und Hermeneutik, Beiträge im gleichnamigen Sammelband erschienen im Universitätsverlag Leipzig.

Mai 1999 Vorbereitung und Durchführung einer Arbeitstagung zur Didaktik des Ethikunterrichts.

 

Ab 2002 Professur für Antike Philosophie und ihre Rezeption in Neuzeit und Moderne am Philosophischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.