Modellierung von Anpassungsprozessen im Schwimmsport

Trainingswirksamkeitsanalyse im Schwimmsport unter besonderer Berücksichtigung der Erholung

Sportliche Höchstleistungen können aus physiologischer Sicht als Resultat komplexer biologischer Anpassungsprozesse angesehen werden, die im Allgemeinen eng mit den Trainingsinhalten und -umfängen zusammenhängen. Detaillierte Kenntnisse über die komplexen Zusammenhänge von Trainingsinput und Leistungsoutput für eine (effektive) Trainingssteuerung sind sowohl aus Sicht der Trainingswissenschaft als auch der Trainingspraxis wünschenswert (Edelmann-Nusser et al. 2006, S. 45) und begründen somit die hohe Bedeutung von Trainingswirksamkeitsanalysen. Trotz intensiver trainingswissenschaftlicher Bemühungen zur Steigerung der Trainingsqualität verdichten sich die Signale aus verschiedenen Sportarten, dass Überlastungssyndrome zunehmen.

Zur Vermeidung eines Missverhältnisses zwischen Belastung und Belastbarkeit bietet die Erholung (Regeneration) im klassischen Gesamtgefüge der Trainingssteuerung eine bis heute unzureichend erforschte Chance. Im Sinne der Trainingswirksamkeit stellen sich die Fragen, wie stark der Beanspruchungszustand und v. a. der Erholungszustand die Leistungsfähigkeit beeinflussen und ob der (akute) Erholungsstatus als zuverlässige Steuergröße für Leistungssimulationen und -modellierungen genutzt werden kann.

In der Studie soll der Zusammenhang zwischen Trainingsbelastung und Erholung über einzelfallbezogene Zeitreihen modelliert werden. Weitergehend soll überprüft werden, inwieweit hierfür das Performance Potential Double Model (PerPot DoMo) zur prozessbegleitenden Trainingssteuerung eingesetzt werden kann.

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Für die Messung des Akutmaßes Erholung und Beanspruchung wird die „Acute Recovery and Stress Scale (ARSS) verwendet, die im Rahmen des Projektes „REGman -€“ Regenerationsmanagement im Spitzensport” entwickelt wurde.

Arbeitsplanung
Für den beschriebenen Ansatz sind eine lückenlose Erfassung der Trainingsinterventionen (zur Bestimmung der Trainingsbelastung und/oder -beanspruchung) sowie eine möglichst engmaschige Erfassung des akuten Erholungs- und Beanspruchungszustandes erforderlich.

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Trainingsdokumentation:

  • Belastung: Umfang & Intensität
  • Session-RPE
  • Tägliche Messung des Akutmaßes Erholung und Beanspruchung mit der ASSR

Flankierend werden die trainingsbegleitenden Leistungstest sowie die absolvierten Wettkämpfe zur Bestimmung des Leistungszustandes herangezogen

Geplante Dauer der Datenerhebung: März bis Juli/August 2014

Ansprechpartner
Prof. Dr. Mark Pfeiffer
Robert Collette