Modellierung von Anpassungsprozessen im Rudern

Simulative Trainingswirkungsanalyse im Rudern mit dem Performance Potential DoubleModel (PerPot DoMo)

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Projektziel
Im Spitzensport kann die Trainingswirkungsanalyse als wissenschaftliches Verfahren der Ursache-Wirkungs-Erklärung in der Trainingspraxis unterstützend bei der Optimierung des individuellen Trainingsprozesses eingesetzt werden. Antagonistische Modelle können hierzu einen Beitrag leisten. Während die bisherigen Ansätze im Hinblick auf die Reduzierung des Trainings auf nur eine Variable heftig kritisiert wurden, steht mit dem PerPot DoMo ein Modell zur Verfügung, bei dem das Training getrennt nach Umfang und Intensität in die Analyse eingeht. Es soll nun untersucht werden, inwieweit das PerPot DoMo zur prozessbegleitenden Trainingssteuerung im Rudern eingesetzt werden kann.

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Arbeitsplanung
Für den beschriebenen Ansatz sind eine lückenlose Erfassung der Trainingsinterventionen (zur Bestimmung der Trainingsbelastung und/oder -beanspruchung) sowie eine möglichst engmaschige Leistungserfassung erforderlich. Für die Modellierung werden prozessbegleitend die Trainings- und Leistungsdaten von fünf Kaderathleten des DRV erfasst.
Trainingsdiagnostik: täglich über Herzfrequenz (Beanspruchung: TRIMP) und Trainingsdokumentation (Belastung: Umfang/Intensität).
Leistungsdiagnostik: 1xwö 3 min. Time-Trial-Test auf dem Ruderergometer.
Flankierend absolvieren die Athleten die Routineleistungsdiagnostik am OSP Rheinland-Pfalz/Saarland (Bad Kreuznach)

Ergebnistransfer
Ziel des Projektes ist es, ein geeignetes und ökonomisch einsetzbares Instrumentarium zur fortlaufenden und routinemäßigen Kontrolle der Wechselwirkungen zwischen Trainingsinput und Leistungsoutput am Beispiel des Ruderns zu entwickeln und zu erproben. Mit dem PerPot DoMo besteht erstmals die Möglichkeit, auch die trainingsmethodische Gestaltung der Belastungsnormative "Umfang" und "Intensität" und deren Wechselbeziehung hinsichtlich der Leistungsentwicklung genauer zu untersuchen. Die Untersuchungsergebnisse werden mit dem Praxispartner DRV in entsprechender Form ausgwertet mit dem Ziel, dem Verband ein Instrument zur Optimierung der Trainingsprozesses bereitzustellen und perspektivisch die simulationsgestützte Trainingswirkungsanalyse im Rudern als Routineverfahren zu etablieren. Die Systemoffenheit des Modells bietet optimale Transfermöglichkeiten zur Umsetzung in anderen konditionell determinierten Sportarten.

Ansprechpartner
Christian Winter
Prof. Dr. Mark Pfeiffer