Laufende und geplante Projekte

Laufende und geplante Projekte

1. Die Rhetorik des Gebets – Studien zur Rhetorik des Gebetes (DFG-Projekt [Modul Eigene Stelle]): Gegenstand des Projektes ist die philologische Analyse sowie theologische Deutung antiker lateinischer Gebetssprache am Beispiel spätantiker römischer wie nichtrömischer Sakramentare. An die Erarbeitung der syntaktischen Strukturen euchologischen Formelgutes sowie sprachlicher Eigentümlichkeiten der lateinischen Liturgiesprache (Orthographie, Morphologie, Syntax, Semantik/Lexikologie) schließt sich deren Einordnung in den Rahmen der spätantiken Latinität an, um so ihr Verhältnis zum Sprachgebrauch literarisch gebildeter wie bildungsferner Schichten bestimmen zu können. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf der Untersuchung von Beeinflussungen und Übernahmen aus der paganen römischen Gebetssprache sowie der Sprache der frühen lateinischen Bibelübersetzungen liegen. Schließlich soll die antik-christliche Gebetssprache auf die hinter ihr stehenden theologischen Konzepte und Vorstellungen befragt werden, um so eine Theorie des Verhältnisses von sprachlicher Gestaltung und theologischer Intention von Gebetstexten zu formulieren. Eine erste Durchsicht der Quellen hat die Arbeitshypothese nahegelegt, dass das Königtum Gottes bzw. Christi für das Gottesbild als implizite Leitmetapher bestimmend ist und die sprachliche Form beeinflusst.

2. Zweisprachige Ausgabe altkirchlicher Konzilskanones (in Vorbereitung; zusammen mit G. Schöllgen): Um die wichtigsten Kanones der altkirchlichen Synoden einem größeren Publikum zu erschließen und deren Verwendung im akademischen Unterricht zu erleichtern, wird eine zweisprachige Ausgabe erstellt, die neben Text und Übersetzung auch einleitende Bemerkungen zu den einzelnen Synoden und einen Sachkommentar enthalten soll.

3. Praktische Einführung in die Sprache und geschichtliche Entwicklung der lateinischen liturgischen Dichtung (in Vorbereitung; bisher existieren weite Teile der Einleitung sowie Kommentare zu ca. 20 Hymnen): Der erste Teil behandelt die verschiedenen Gattungen der liturgischen Dichtung (Hymnen, Sequenzen etc.) und ihre historische Entwicklung unter besonderer Berücksichtigung der antiken Wurzeln, die Grundzüge der Metrik und enthält eine Auswahlbibliographie. Der zweite Teil präsentiert ausgewählte Beispiele der lateinischen Hymnen- und Sequenzendichtung von den Anfängen bis in die Gegenwart mit einem sehr ausführlichen sprachlichen Kommentar (Vokabeln, aber auch Konstruktionen), der auch weniger in der lateinischen Sprache erfahrenen Lesern den Zugang zu diesen Texten wesentlich erleichtern soll.

4. Geschichte der Alten Kirche studieren (in Planung): Als Weiterentwicklung bzw. Fortschreibung meines Readers „Leitfaden Studium Alte Kirchengeschichte“ (s. o. Monografien nr. 6) soll eine Einführung in Geschichte, Standortbestimmung und Methodik des Fachs „Alte Kirchengeschichte“ gegeben werden und zunächst für die Antike bzw. das Frühmittelalter das von Ch. Markschies verfasste „Arbeitsbuch Kirchengeschichte“ (Tübingen 1995) erweitert und aktualisiert werden. Als Vorbild dienen Studienbücher wie zB. H. Blum / R. Wolters, Alte Geschichte studieren (Konstanz 2006) oder H.-W, Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (Stuttgart 32006). Ein vergleichbares Lehrwerk existiert mit Ausnahme des älteren Arbeitsbuches von Markschies für die Kirchengeschichte noch nicht und wäre sowohl für Lehrende als auch Studierende der Alten Kirchengeschichte hilfreich.